Cabrios im Guinness Buch - 40 Jahre später

Redaktioneller Beitrag von Werner

Kinder, wie die Zeit vergeht! Mehr als 40 Jahre liegt das erste Cabriotreffen am Faaker See schon zurück. 43mal hat es inzwischen stattgefunden, jedes Jahr an Pfingsten, so wie bei der allerersten Veranstaltung 1981. Wahrscheinlich konnten sich die Veranstalter damals selbst nicht vorstellen, dass sich eine solche Veranstaltung über einen so langen Zeitraum halten könnte.


Schon beim ersten Cabriotreffen ein beliebtes Ausflugsziel: der Pyramidenkogel oberhalb des Wörthersees. 33 überwiegend deutsche und englische Cabrios sind im Bild.


Und doch ist es so, auch wenn das Cabriotreffen natürlich seine Höhen und Tiefen hatte, so wie es auch sonst im Leben hin und wieder vorkommt. Absolute Tiefpunkte waren natürlich die Jahre 2020 und 2021. In diesen beiden Jahren fand das Treffen nicht statt – coronabedingt, dagegen konnte man nichts machen.

Und 2022, bei der Jubiläumsfeier zum 40. Jahrestag, fühlte es auch nochmal kritisch an, denn in diesem Jahr zogen sich die letzten Veranstalter aus der Region Faaker See von der Organisation zurück, so dass es einen Moment lang so aussah, als würde das Treffen damit sanft entschlafen.

Knapp 4 Jahre später wissen wir, dass es so nicht eintraf, denn unser Club, unter Federführung unseres Präsidiums Brigitte und Werner, nahm die Organisation in die Hand. Drei erfolgreiche Treffen liegen hinter uns, und für das 44. Treffen an Pfingsten 2026 peilen wir eine wiederum höhere Teilnehmerzahl von etwa 50 Cabrioteams an.

Ein schöner Erfolg, oder?

Gewiss, denn der steigende Zuspruch der Cabriofahrer beweist, dass die Cabriobewegung lebt und das Interesse an schönen Ausfahrten und geselligem Beisammensein im Kreise Gleichgesinnter ungebrochen ist.

Aber im Vergleich zu den frühen Jahren des Treffens zu Beginn der 80er-Jahre nehmen sich die Teilnehmerzahlen aus den letzten Jahren bescheiden aus. Zu jener Zeit versammelten sich Hunderte von Cabriofahrern zu Pfingsten am Faaker See. Heute unvorstellbar, und auch damals überraschte die riesige Woge aus Cabriofahrern den Faaker See wie ein Tsunami.

Cabrios so weit das Auge reicht: Bunter Markenmix bei einem Treffen in der zweiten Hälfte der 80er-Jahre. Damals war der zentrale Veranstaltungsort der Campingplatz Poglitsch.


Wie konnte das passieren? Dafür gibt es viele Ursachen. Verglichen mit heute gab es zu dieser Zeit nur wenige Oldtimerclubs und so gut wie keine Cabrioclubs. Dementsprechend gab es auch nur wenige überregional bekannte Oldtimertreffen und gar keine Cabriotreffen mit überregionaler Bedeutung.

Um das zu verstehen, hilft eine Perspektive aus der Jetztzeit zurück ins Jahr 1981, als das Cabriotreffen am Faaker See seinen Anfang nahm. 44 Jahre sind seither vergangen; die rechnen wir zur besseren Einordnung der Situation nun von 1981 einmal zurück in die Vergangenheit und landen auf diese Weise im Jahre 1937!

An dieser Stelle erkennt man sehr schnell, weshalb es 1981 nicht so viele Oldtimerclubs gab: „Richtig alte“ Autos waren nur solche aus der Vorkriegszeit, und von denen gab es nur noch sehr wenige. Abgesehen davon, dass die Produktions- und Zulassungszahlen vor dem Zweiten Weltkrieg nicht annähernd das Volumen erreichten wie in den 70er- oder 80er-Jahren.

Technisch und optisch wirkten in den 80ern 30 Jahre alte Autos, also solche aus den 50ern, unglaublich rückständig. Objektiv betrachtet waren sie auch qualitativ schlechter (z.B. rostanfälliger) und verlangten einen viel höheren Pflegeaufwand. Deshalb wurden sie auch kaum aufgehoben, es sei denn es handelte sich um besondere Pretiosen, wie in kleiner Stückzahl entstandene Sportwagen à la Mercedes 300 SL Flügeltürer.

Hinzu kam, dass die Modellvielfalt in den 50ern und 60ern bei weitem nicht so ausgeufert war wie in späteren Jahrzehnten. VW war in den 50ern der Rekordhalter bei den Neuzulassungen mit nur einem einzigen PKW-Volumenmodell, dem Käfer, dessen technisches Konzept auch für die davon abgeleiteten Karmann-Ghias als passend empfunden wurde. Nicht mal etwas mehr PS hatte man den „sportlichen“ Ablegern des Wolfsburger Dauerbrenners gegönnt.

Auf den Straßen wimmelte es von nur wenigen Fahrzeugtypen, die im Straßenbild in entsprechend großer Zahl vertreten waren. Selbst ein „Vollsortimenter“ wie Opel hatte bis etwa 1970 nur drei Grundmodelle in den Formaten „klein“, „mittel“ und „groß“ im Angebot: Kadett, Rekord und Kapitän. Die wenigen nennenswerten Importeure kamen nur auf niedrige Stückzahlen, denn Japaner waren (mit Ausnahme von ein paar wenigen kleinen Hondas) bis zu diesem Zeitpunkt in Deutschland überhaupt nicht in Erscheinung getreten.

Infolgedessen konnte es auch etwa 15 Jahre später, also um 1985, gar keinen nennenswerten Bestand an Oldtimern geben. Folglich gab es, abgesehen von ein paar rührigen Markenclubs, die sich um Vorkriegsfahrzeuge oder besondere Raritäten aus der Nachkriegszeit kümmerten, auch keinen akuten Bedarf für Oldtimerclubs. In diesem Zusammenhang ist auch erwähnenswert, dass die Zeitschrift „Motor Klassik“ erst im Jahre 1984 ihre erste Auflage herausbrachte.

Titelgeschichte aus der Erstausgabe der Zeitschrift „Motor Klassik“ vom August/September 1984. Damals waren die drei ikonischen Protagonisten gerade so eben reif für ein H-Kennzeichen (welches allerdings erst Jahre später eingeführt wurde)


Was hat aber nun die Oldtimerszene mit der Cabrioszene zu tun?

Mehr als es auf den ersten Blick scheint. In der unmittelbaren Nachkriegszeit konnten sich viele Bürger der jungen Bundesrepublik nur kleine Wünsche hinsichtlich einer motorisierten Mobilität erfüllen. Deshalb waren in den 50ern zunächst Motorräder populär, in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts auch Kleinstwagen wie das Goggomobil, welches alle direkten Wettbewerber überlebte und später unter BMW-Regie noch bis 1969 gebaut wurde.

Cabrios dagegen waren Exoten, die zwar in den Wunschträumen von „Otto Normalverbraucher“ vorkamen, jedoch faktisch nur von sehr gut situierten Personen, oft Unternehmern oder vermögenden Prominenten, gekauft wurden. Die teuren Mercedes-Cabrios der 50er-Jahre, aber auch zeitgenössische Cabrios anderer Marken, waren für den Mittelstand unerschwinglich.

In den 60er-Jahren nahm jedoch die Kaufkraft gerade in der Mittelschicht spürbar zu. Deshalb stiegen in diesem Jahrzehnt viele mindestens in die Käfer- etwas später auch oft schon in die „bürgerliche“ Mittelklasse auf. Hier duellierten sich vor allem Opel mit dem Rekord und Ford mit dem 17M/20M. Für die meisten Haushalte war es aber auch in dieser Zeit noch undenkbar, den Kauf eines neuen Cabrios, beispielsweise als Zweitwagen, in Betracht zu ziehen.

Solche Gedanken kamen allerdings im Laufe der 70er-Jahre und erst recht Anfang der 80er-Jahre verstärkt auf. Zum einen war der Wohlstand der Bevölkerung allgemein gewachsen, zum anderen kamen die zahlreichen Babyboomer, der Autor dieses Beitrags eingeschlossen, in ein Alter, in dem die Anschaffung eines Fahrzeugs in Betracht gezogen werden durfte. Warum sollte da nicht auch ein Cabrio in Frage kommen?

Fündig wurden junge Leute vor allem auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Wer Bilder aus der Anfangszeit des Cabriotreffens am Faaker See betrachtet, bekommt einen guten Eindruck davon, welche offenen Modelle damals auf unseren Straßen unterwegs waren: Es dominierte eindeutig der VW Käfer, der schon damals einen gewissen Kultstatus besaß, trotz seiner asthmatischen 50 PS in den letzten Baujahren. Ihn fuhren vorzugsweise die schon etwas älteren Jahrgänge, genau wie die Mercedes SL-Modelle, welche zwei Fahrzeugklassen über dem Käfer rangierten.

Die jüngeren suchten dagegen nach etwas Flotterem. Sportliche, im Unterhalt auch für jüngere Fahrer taugliche Cabrios kamen in dieser Zeit vor allem aus England und Italien. Diese Autos, ob Spitfire, MG B oder TR 4 und TR 6 aus England, oder Fiat 850 und 124 Spider bzw. Alfa Spider aus Italien, wurden von jungen Leuten als Gebrauchtwagen gesucht und verehrt. Wenn man es zu einem solchen Flitzer gebracht hatte, war man wirklich mächtig stolz darauf.


Typischer Fahrzeugmix beim 1. Cabriotreffen 1981: Englische Roadster waren damals noch recht häufig im Einsatz, aber auch Exoten wie Ford Thunderbird, Morgan und sogar ein schwimmfähiges Amphicar belebten die Szenerie. 1981 noch am Beginn seiner Karriere: das später allgegenwärtige Golf Cabrio


Gerne hätten sich die Fahrer dieser Fahrzeuge auch untereinander mal getroffen, aber am Ende war die Cabriodichte in Deutschland noch nicht wirklich hoch. Von einer Cabrioszene konnte man ebenfalls noch nicht sprechen, dennoch hatte praktisch jeder Besitzer der genannten Modelle das Gefühl, ein besonderes Fahrzeug zu fahren, zumindest in seiner persönlichen Wahrnehmung.

Deshalb suchte mangels Alternativen manch einer Anschluss an Oldtimerclubs, stieß dort aber in der Regel auf Unverständnis. Ein beispielsweise erst 10 Jahre alter Spitfire wurde in den 80ern noch nicht als Oldtimer wahrgenommen, und bei seinen zeitgenössischen Wettbewerbern war es nicht anders. So gesehen waren Anfang der 80er-Jahre viele Cabriofahrer mehr oder weniger „heimatlos“; sie suchten Anschluss, fanden aber keinen.

In dieser Situation kam man am Faaker See auf die Idee, den Tourismus zu beleben und entwickelte mit Unterstützung des einige Jahre zuvor gegründeten Grazer Cabrioclubs das Konzept eines Cabriotreffens. Auf eine solche Veranstaltung - das darf man so sagen, ohne den Verdienst der Organisatoren der ersten Stunde zu schmälern – hatten die Cabriofahrer gerade gewartet. Deshalb lief schon das erste Treffen 1981 erfolgreich ab und sorgte für eine beachtliche Presseresonanz auch in Deutschland.

Als Abonnent der Zeitschrift „auto, motor und sport“ erfuhr ich von dem Treffen am Faaker See durch einen Artikel darin im Herbst 1981. Da ich seit August 1980 stolzer Besitzer eines nagelneuen Triumph Spitfire (aus dem letzten Baujahr dieses Modells) war, löste dieser Bericht natürlich einen ordentlichen Gefühls- und Gedankensturm bei mir aus, welcher darin gipfelte, dass ich 1982 zum zweiten Cabriotreffen an den Faaker See fuhr.

Als Referendar waren meine finanziellen Mittel begrenzt, und so hatte ich entschieden, zu zelten, um die Kosten des Kurzurlaubs niedrig zu halten. Schnell fand ich heraus, dass andere Cabriofahrer zu kaum höheren Tagessätzen in Pensionen Quartier bezogen hatten, Frühstück inklusive. Aber man ist ja lernfähig, und ab dem Folgejahr residierte ich zum Preis von anfangs umgerechnet 13 Mark pro Tag in einer Pension, von der ich zu Fuß das damalige Veranstaltungsgelände auf dem Campingplatz Poglitsch erreichen konnte.


Veranstaltungszelt beim Poglitsch 1991. Einige Jahre später verlagerte sich das Zentrum der Aktivitäten zum Arneitz Village, wo wir bis heute zu Gast sein dürfen


Um es einmal mit einer zeitgenössischen Redewendung zu formulieren: Dort ging richtig der Punk ab! Auf der Wiese stand ein großes Festzelt, in dem an den beiden Hauptveranstaltungstagen (Samstag und Sonntag) Live-Bands spielten und das Bier in Strömen floss. Natürlich gab es im Zelt auch etwas zu essen, und auch wenn es nur Fast-Food war, erinnere ich mich gerne daran, dass ich an diesen Abenden die Kärntner Käsekrainer mit Senf und Ketchup kennenlernte, die ich noch heute gerne esse.

Auch wenn bei diesem zweiten Cabriotreffen am Faaker See nicht alles perfekt war: Die meisten Teilnehmer waren jung und tolerant, und da die Stimmung trotz des nicht ganz perfekten Wetters super war, dauerten die Partys im Zelt bis tief in die Nacht. Man war einfach glücklich damit, hier Leute zu treffen, die ebenso viel Spaß an ihrem Hobby hatten wie man selbst und mit denen man auch mal länger als 15 Minuten über schöne Autos reden konnte ohne schief angesehen zu werden.

Natürlich trugen auch die Ausfahrten durch die schöne Umgebung des Faaker Sees ein gerüttelt Maß dazu bei, dass man das Treffen in guter Erinnerung behielt. Längere Passstraßen sind gerade in Deutschland eher selten und werden von Fahrern sportlicher Cabrios natürlich besonders gerne unter die Räder genommen.

Jedenfalls war den meisten Teilnehmern dieses zweiten Treffens schon am Ende der Veranstaltung klar, dass man auch im nächsten Jahr wieder dabei sein würde. Außerdem waren fast alle so begeistert, dass sie versprachen, zukünftig weitere Cabriofahrer mit an den Faaker See zu lotsen. In dieser Zeit gab es ja noch kein Internet, und so war diese Mund-zu-Mund-Propaganda der erfolgreichste Werbeträger, den sich die Organisatoren des Treffens vorstellen konnten.

Beweis dafür waren die Teilnehmerzahlen aus den unmittelbaren Folgejahren: Nach einem Artikel in der Januarausgabe 1985 der Zeitschrift „Cabrio Magazin“ müssen schon 1983 unglaubliche 415 Cabrios am Faaker See gewesen sein. 1984 steigerte sich die Teilnehmerzahl auf 482 Cabrios, was zu einem Eintrag im Guinness Buch der Rekorde führte. Plötzlich hatte die Cabriobewegung frischen Wind bekommen, und mangels anderer Cabriotreffen war der Faaker See zu ihrem Forum geworden.


Auch wenn dieser Rekord nicht mehr gebrochen wurde, blieb die Teilnehmerzahl über viele Jahre hinweg dreistellig. Das wurde natürlich auch dadurch begünstigt, dass in den 80ern viele neue Cabrios auf den Markt kamen.

An vorderster Stelle ist hier das Golf Cabrio zu nennen, welches ab 1979 den zwar charmanten, aber technisch mittlerweile völlig veralteten Käfer ersetzte. So kam die Spitze der Teilnehmerkurve 1984 auch dadurch zustande, dass der noch junge Golf Cabrio-Club den Faaker See zum Ziel seiner Jahresausfahrt erkoren hatte.

Dem Golf folgten in den 80er-Jahren einige nach dem gleichen Konzept konstruierte Cabrios der Wettbewerber nach. Ford Escort, Opel Kadett, Fiat Ritmo, Talbot Samba, Peugeot 205 und einige weniger bekannte Modelle wetteiferten um die Gunst der mittlerweile kaufkräftigeren Mittelstandsfamilien.

Diese Fahrzeuge deckten den Zweitwagenmarkt mit viersitzigen Cabrios mit Überrollbügeln ab, in denen auch Platz für zwei Kinder war (im Ford sogar für drei). Durch die mit den geschlossenen Varianten vergleichbaren Unterhaltskosten waren diese Cabrios im täglichen Betrieb genügsam und wurden meistens im Ganzjahresbetrieb genutzt.

Einige unserer Mitglieder besaßen während der Familienphase solche offenen viersitzigen Cabrios. Sie stellen eine wichtige Episode in der Historie der Cabriomodelle dar. Dennoch blieben sie nur eine Zeiterscheinung, weil schon in den 90ern neue Trends den Markt beherrschten. Die in den 80ern nahezu ausgestorbene Gattung der zweisitzigen Sportwagen, der Roadster und Spider, erhielt enormen Auftrieb durch die Vorstellung des Mazda MX 5 1989.

Dieser Trend bescherte der Cabrioszene einige der bemerkenswertesten und auch sammlungswürdigsten Cabrios der jüngeren Zeit (siehe dazu die entsprechenden Kapitel in der Serie Was ist eigentlich ein Cabrio?). Bei genauer Betrachtung wurde jedoch auch dieser Trend durch gesellschaftliche Veränderungen begünstigt. Der Wohlstand hatte weiter zugenommen, so dass ab den 90ern schon recht viele Deutsche in der Lage waren, sich einen Drittwagen wie beispielsweise einen im Unterhalt günstigen MX 5 zu leisten.

Er und seine Klassenkameraden aus dieser Zeit dürfen getrost als „Spielzeuge“ bezeichnet werden, bei denen die Funktion als Transportmittel von A nach B in den Hintergrund getreten ist. Solche Cabrios kauft man sich, um Fahrspaß zu erleben, nicht täglich, aber immer dann, wenn man gerade Lust auf eine Tour mit offenem Verdeck hat, frei nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel!“

Auch wenn die Roadster der 90er neben den wenigen aktuell noch erhältlichen Zweisitzern zierlich wirken: Sie waren recht flott motorisiert und eignen sich auch heute noch als rezeptfreie Genussmittel ohne Nebenwirkungen, oft sogar zum Sonnenschein-Tarif. Durch die zunehmende Präsenz an sportlichen Cabrios konnte das Cabriotreffen am Faaker See seine Bedeutung für die Cabrioszene erfolgreich halten, auch wenn in der Zwischenzeit an vielen anderen Orten Cabriotreffen veranstaltet wurden und sich mittlerweile auch Oldtimer- und Markenclubs gegenüber früheren Zeiten beträchtlich vermehrt hatten.

Diese sorgten natürlich durch eigene Veranstaltungen dafür, dass plötzlich ein großes Angebot an Treffen vorzufinden war, so dass man als Besitzer eines Liebhaberfahrzeugs auf einmal immer häufiger die Qual der Wahl hatte, wohin man mit seinem vierrädrigen Schätzchen fahren wollte. Aber in der Zeit, in der ein Großteil der Cabrioteams noch relativ jung und die Autos eher sportlich ausgelegt waren, konnte der Faaker See mit den tollen kurvenreichen Straßen in seiner Umgebung immer noch auftrumpfen.



1997 spürten die Veranstalter des Cabriotreffens am Faaker See die Konkurrenz und versuchten, das Treffen durch eine Teilnehmerbefragung zu „optimieren“. Trotz aller Kritik und mancher Änderungen bewährte sich das Konzept der Veranstaltung auch in den Folgejahren und viele Cabriofahrer blieben dem Faaker See bis heute treu


In den folgenden Jahren hat der demografische Wandel natürlich auch vor der Cabrioszene nicht Halt gemacht: Die zahlreichen Babyboomer sind älter geworden, und manch einer hat sich zwischenzeitlich anderen Hobbys zugewandt und fährt deshalb auch nicht mehr auf ein Cabriotreffen. Das ändert allerdings nichts daran, dass es nach wie vor ausgesprochen „hartnäckige“ Cabriofans gibt. Allerdings ist erkennbar, dass die Zahl der angebotenen Treffen seit ein paar Jahren rückläufig ist.

Umso wichtiger ist es für unseren Club, den fahraktiven „echten“ Cabriofans eine Heimat zu bieten, ähnlich, wie es am Faaker See in den frühen 80er-Jahren der Fall war, als viele Cabriofahrer genau danach suchten. Und ohne den Begriff Heimat überstrapazieren zu wollen: Die Höhepunkte unserer aktuellen Cabriotreffen sind die gleichen wie damals: Tolle Ausfahrten in schöner Umgebung, anregende Gespräche mit anderen Cabriofahrern, eine schöne Zeit miteinander verbringen – kurzum: viel Spaß haben mit Gleichgesinnten und unseren Cabrios.

Da sich die Angebotsvielfalt der als Neuwagen bestellbaren Cabrios in den letzten Jahren stetig verkleinert hat, muss man (leider) davon ausgehen, dass bald auch weniger Cabrios auf unseren Straßen unterwegs sein werden. Allein schon deshalb wird es sicherlich keine Rekordteilnehmerzahlen des Cabriotreffens am Faaker See mehr geben.

Aber das streben wir auch gar nicht an; am meisten zählt doch, dass der Spaß geblieben ist!



guinness.htm - Letzte Aktualisierung: 21:32 08.12.2025